Maitake - Klapperschwamm

(Grifola frondosa)

von Stefanie Goldscheider


Maitake oder Klapperschwamm

Der Klapperschwamm ist ein Pilz mit vielen interessanten Namen. In Japan ist er seit dem 11. Jahrundert als Maitake bekannt, was so viel heißt wie "tanzender Pilz". Erklärt wird diese Bezeichung mit der Freude über den seltenen und wertvollen Fund, denn der Maitake ist ein sehr aromatischer Speisepilz. Der Name könnte auch von der auffälligen Form des Pilzes herrühren, welche an einen Reigen von Nymphen erinnern soll. Maitake hat sich auch als internationaler Name etabliert, weil sich der Vitalpilz in Japan einer langen medizinisch-therapeutischen Tradition erfreut und intensiv als Nahrungsergänzungsmittel genutzt wird.

Der wissenschaftliche Name von Maitake ist Grifola frondosa. "Grifola" nimmt Bezug auf den "Greif" aus der griechischen Mythologie - griechisch "Gryphon" - ein Biest mit Adlerschwingen. Der Artname "frondosa" kommt von lateinisch "frondosus" = beblättert, belaubt, was das Aussehen des Pilzes gut beschreibt. Auch das Englische "hen of the woods" = "Henne des Waldes" nimmt auf die grau-braunen, an Gefieder erinnernden, überlappenden einzelnen Fruchtkörper Bezug.

Vorkommen:

Grifola frondosa ist ein Baumpilz, genauer gesagt ein holzbewohnender Porling [1]. Er ist halb Schwächeparasit, halb Saprobiont und lebt auf uralten kranken und auf abgestorbenen Bäumen oder Baumstümpfen. Der Pilz verursacht eine Weißfäule. Maitake wächst in Erdnähe an der Stammbasis von Eichen und einigen anderen Hartholzbäumen auf warmen, nährstoffreichen und grundwassernahen Standorten. All diese Eigenschaften hat er mit dem Eichhasen gemeinsam, der mit (veraltetem) wissenschaftlichen Artnamen Grifola umbellata heißt. In Deutschland ist der Klapperschwamm sehr selten beziehungsweise zunehmend gefährdet weil es solche uralten Eichen kaum noch gibt und Totholzbäume noch immer aus Wäldern beseitigt werden. Grifola frondosa kommt jedoch auch in anderen Teilen Europas, Nord- und Südamerika sowie in einigen Regionen Asiens vor. Der Maitake ist ein unauffäliiger beziehungsweise gut getarnter, wenngleich sehr großer Pilz. Viele in Fächern oder Büscheln wachsende Einzelhüte aus einem Stiel bilden zusammen einen Pilzkörper, der mehrere Kilo schwer werden kann. Maitake kann seit 30 Jahren auf Holz und speziellen Substraten kultiviert werden. So stammt Maitake für den Konsum, zur Nahrungsergänzung und für medizinische Zwecke heute aus Kultur.

Verwendung:

In Japan ist der Maitake als Speisepilz beliebt und als Vitalpilz begehrt. Vermahlene Fruchtkörper und Extrakte des Maitake werden als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen und pharmazeutisch verwendet.

Inhaltsstoffe:

Fast 50 - 60 % Polysaccharide, darunter 20 verschiedene immunstärkende Substanzen: 14,5% als beta-Glucane namentlich - D-Fraction und Grifolan, daneben eiweißgebundene Zucker, sogenannte Proteoglycane. 22 - 27 % Protein, 4 % Fett, Sterole, Lectin, Enzyme, Vitamin D, Vitamine B1 und B2, Niacin, Mineralstoffe v.a. Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink.
Nährstoffvergleich Speisepilze.

Maitake für das Immunsystem und gegen Krebs

Maitake

Grifola frondosa gilt Fachleuten weltweit heute als einer der bedeutendsten medizinisch nutzbaren Pilze. Insbesondere in der Krebstherapie kommen die immunstimulierenden Eigenschaften des Vitalpilzes zum Tragen. Verschiedene Zelltypen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) werden durch Maitake aktiviert. Damit kommt eine ganze Kette an Immunreaktionen in Gang. Die Wirksamkeit sowohl gegen die Tumorbildung als auch gegen vorhandene Tumorzellen besteht sogar bei der oralen Einnahme von Maitake-Extrakten. Die Metastasenbildung kann damit unterbunden werden.

Beta-Glucane

In Maitake-Extrakten ist der ohnehin sehr hohe natürliche Anteil an Polysacchariden beziehungsweise wirksamen β-Glucanen konzentriert. Die Maitake-Beta-Glucane (D-Fraction und Grifolan) verstärken nachweislich die Immunantwort der Makrophagen, Killerzellen und T-Lymphozyten im Blut. Mit β-Glucan-Extrakten werden intakte Körperzellen (auch weiße Blutkörperchen) geschützt und so ihre Lebensfähigkeit erhöht.

Die Gabe von Maitake-Extrakten ist insbesondere in der begleitenden Krebstherapie, während Chemotherapie und Strahlentherapie erfolgreich. Maitake steigert deren Wirksamkeit gegen Tumore, verbessert die Verträglichkeit beziehungsweise gleicht die Nebenwirkungen aus und steigert so das Allgemeinbefinden von Krebspatienten.

Maitake gegen Viren und Infektionskrankheiten

Die stimulierenden Effekte für das Immunsystem - insbesondere die Aktivierung von unterschiedlichen weißen Blutkörperchen - und der Schutz von Zellen sowie die antivirale Wirksamkeit von Maitake-Extrakten erklärt auch weitere Einsatzgebiete des Klapperschwamms und zwar zur Steigerung der allgemeinen Infektionsabwehr und gezielt gegen Infektionskrankheiten. Der Kampf gegen die Immunschwächerkrankheit AIDS, welche ausgerechnet Zellen des Immunsystems befällt, ist deswegen ein weiteres vielversprechendes Einsatzgebiet von Maitake. Das Vitalpilz-Extrakt hemmt oder bekämpft das HI-Virus direkt, verstärkt die Abwehrmechanismen des Immunsystems und schützt den Körper vor opportunistischen Krankheiten. Auch das Hepatitis-B-Virus und Influenza-Viren werden mit Maitake-Extrakt gehemmt.

Maitake gegen Osteoporose, Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck

Aus zahlreichen Studien ist inzwischen bekannt, dass Maitake hilfreich bei verschiedenen Zivilisationskrankheiten sein kann. Nachweislich werden der Cholesterinspiegel und die Blutfettwerte gesenkt, der Blutzuckeranstieg gebremst und der Blutzuckerspiegel insgesamt vermindert. Zur antidiabetischen Wirkung von Grifola frondosa trägt wohl bei, dass die Insulinresistenz von Diabetikern gesenkt werden kann, dadurch auch der Insulinspiegel niedriger ist und die zellulären Schäden durch einen zu hohen Insulinspiegel im Blut ausgegleichen werden. Durch den geringeren Insulinbedarf wird die Bauchspeicheldrüse entlastet. Bluthochdruck und Arteriosklerose haben mit dem Cholesterinspiegel und mit Übergewicht zu tun und werden durch eine ballaststoffreiche Diät positiv beeinflusst. Neben Ballaststoffen enthält der Vitalpilz aber auch zahlreiche bioaktive Substanzen, die diese Effekte direkt unterstützen. Die genauen Wirkmechanismen sind meist noch nicht geklärt und mit Sicherheit sehr komplex, wie es auch von anderen Naturheilmitteln bekannt ist. Das Vitamin D in Maitake kann zusätzlich die Wirksamkeit gegen Osteoporose erklären.

Autorin: Stefanie Goldscheider


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Anhang

[1] - Porlinge sind eine Pilzgruppe recht unterschiedlicher Pilze mit wenig systematischer Ordnung. Umgangssprachlich sind es Baumschwämme oder Baumpilze. Fruchtschicht der PorlingeÜbereinstimmend besitzen sie eine Fruchtschicht, die, anders als bei Lamellenpilzen und Röhrlingen, fest mit dem Hut verwachsen ist (Bild rechts). Fast alle Porlinge vereint, dass ihre Fruchtkörper direkt auf Holz erscheinen und dass sie von lebendem oder totem Holz leben. Viele wachsen konsolenförmig. Die meisten Porlinge sind zäh und hart und deswegen nicht als Speisepilze geeignet, wie der kulturell interessante Zunderschwamm. Asymetrische Hüte und Stiele an oder auf Holz haben aber auch sogenannte Weichporlinge, zu denen der essbare Maitake gehört. Den Röhrlingen noch ähnlicher sind Stielporlinge wie der heilkräftige Reishi. Baumschwämme sind von großer ökologischer Bedeutung.

Quellen und Literatur zu Pilzen und Heilpilzen

- Zeitschrift für Phytotherapie Hippokrates-Verlag 2007;28:115-124 und 223-229
- Medicinal value of culinary-medicinal Maitake mushroom Grifola frondosa....; Zhuang C. und S.P. Wasser Int. J. of Medicinal Mushrooms (6), 2004

- Höhere Pilze in der traditionellen Heilkunde und Medizin. U. Lindequist et.al. MMP 2/2010

- Heilende Pilze, Jürgen Guthmann, Quelle & Meyer 2016

- Mykotherapie für Tiere. Vitalpilze: Heilkraft, Wirkung und Anwendung, Wanda May Pulfer, Thieme 2019.

- Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms, Paul Stamets, 3rd ed. 2000, Ten Speed Press

- Taschenlexikon der Pilze Deutschlands
- Die Großpilze Baden-Württembergs