Die Kosmos Kanarenflora
Ingrid und Peter Schönfelder
Kosmos Stuttgart, 4. Auflage 2018, 320 Seiten, über 920 Pfanzenfotos, 528 Verbreitungskarten, Klappenbroschur, € 34,90
Über 640 charakteristische Pflanzenarten der Kanarischen Inseln und 62 tropische Nutzgehölze werden in diesem Kosmos Naturführer porträtiert und zwar, anders als das neu gestaltete Cover vielleicht vermuten lässt, anhand von 920 brillanten Farbfotos. Loorbeerwald und Kanarenkiefer, die seltsam anmutenden Wolfsmilch- oder Seidenpflanzengewächse und vertraute Blütenpflanzen wie Heidekraut oder Löwenzahn, allerdings in überraschender Baumgröße, das alles bietet die einzigartige und faszinierende Flora der Kanaren. Für Botaniker und an Pflanzen interessierte Reisende sind die Kanarischen Inseln ein Eldorado, für Wanderer eine exotische Augenweide. Jedenfalls haben die Kanaren eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen auf engstem Raum hervorgebracht, von denen es rund ein Drittel nur auf diesen kleinen Eilanden gibt, auf La Palma, El Hiero, La Gomera, Tenerife, Lanzarote, Gran Canaria und Fuerteventura. Die Vegetationsformen und die Besonderheiten dieser Inseln werden in der Einführung vorgestellt.
Die Kanarenflora enthält einen kurz gehaltenen aber bebilderte Bestimmungsschlüssel nach Blattmerkmalen und nach Blütenmerkmalen, die zuvor anschaulich und kompakt anhand von Strichzeichnungen erklärt werden. Hat man so die Pflanzenfamilie gefunden, hilft Durchblättern und Vergleichen zur genaueren Bestimmung der Art. Bei jeder Pflanzenbeschreibung sofort ersichtlich sind die Verbreitung, die in einer kleinen Karte eingezeichnet ist, sowie, anhand von Symbolen, auch die Wuchshöhe, die Lebensform und die Blütezeit. Die weitere Beschreibung jeder Art mit Merkmalen, Vorkommen und gegebenenfalls ähnlichen Arten fällt kurz aber prägnant aus. Der gute Aufbau und der große Umfang des Buches zeugen von der langen Erfahrung des Autorenduos seit über 50 Jahren.
Sehr empfehlenswert für alle Reisen, zu deren Vorbereitung und Nachbetrachtung zu den Kanarischen Inseln, den Azoren und nach Madeira.
Stefanie Goldscheider
