Gesünder mit dem Fahrrad: Warum Sie häufiger radeln sollten

Autorin: Sibylle Eckardt



Obwohl die Fahrradinfrastruktur in Deutschland ausbaufähig ist, tun Sie gut daran, Ihre Wege nach Möglichkeit mit dem Drahtesel statt mit dem Auto zurückzulegen. Das Fahrradfahren bringt nämlich viele gesundheitliche Vorteile. Bereits ein paar Minuten tägliches Radeln kann das Wohlbefinden drastisch steigern. Warum Sie häufiger in die Pedale treten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Deutsche Fahrradinfrastruktur: vorhanden, aber verbesserungswürdig

Grundsätzlich gibt es in Deutschland weniger Fahrradwege als Hauptverkehrsstraßen. So fehlt es etwa in vielen deutschen Städten an einer fahrradfreundlichen Infrastruktur. Fahrradfahrer sehen sich häufig mit schlecht ausgebauten Fahrradstreifen und unebenen Wegen konfrontiert. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 ist nur die Hälfte der Deutschen mit Radwegen zufrieden (41 %), während lediglich 10 % sie als sehr gut bewerten.


Laut einer Erhebung des Umweltbundesamtes fordern ca. 44 % der Befragten einen Ausbau von Radwegen und Fahrradstreifen. Eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur könnte dazu beitragen, dass mehr Deutsche ihr Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen und weniger oft mit dem Auto fahren. Das wiederum würde den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren und positive Auswirkungen auf die Umwelt haben.


Obwohl ganze 36 % keine Maßnahmen in puncto Radverkehr wahrnehmen, nimmt die Bundesrepublik den Handlungsbedarf in puncto Radverkehr ernst – das hat eine gemeinsame Umfrage von YouGov und Statista ergeben. Dieser zufolge setzen sich Länder und Kommunen für RadlerInnen ein – und zwar auf unterschiedliche Art und Weise. Die häufigsten wahrgenommenen Verbesserungen sind:

  • der Ausbau von Fahrradspuren im Straßennetz (29 % der Befragten),
  • gefolgt vom Schließen von Lücken im Radwegenetz (17 %) und
  • der Absenkung von Bordsteinen (17 %).

Diese Vorteile hat das Radfahren für Ihre Gesundheit

Trotz der Tatsache, dass die Fahrradinfrastruktur in Deutschland – in manchen Bundesländern mehr als in anderen – Verbesserungspotenzial aufweist, tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, wenn Sie sich regelmäßig auf Ihren Drahtesel schwingen. Welche gesundheitlichen Vorteile das konkret sind, erfahren Sie nachfolgend.

Radfahren stärkt das Immunsystem

Zwar sind viele Radfahrer bei Wind und Wetter unterwegs, aber sie werden nur selten krank. Der Grund: Das Radeln an der frischen Luft kräftigt das Immunsystem, sodass Krankheitserreger besser abgewehrt werden können.
Radfahren fördert eine tiefere Atmung, was die Sauerstoffversorgung im Körper verbessert. Sauerstoff ist wiederum entscheidend für die Energieproduktion in den Immunzellen – diese können somit Bakterien und Viren besser abwehren.
Beim Fahrradfahren werden die Atemwege besser durchblutet. Dadurch können Schleimhäute Krankheitserreger besser abtransportieren.
Das Radeln an der frischen Luft kurbelt die Vitamin-D-Produktion an – ganz besonders an sonnigen Tagen. Dieses Vitamin ist ausschlaggebend für die Abwehrkräfte, aber auch für die Knochen sowie die Bildung von Hormonen.

Radfahren trainiert die Muskulatur

Radfahren ist ein effektives Ganzkörpertraining, das bereits nach kürzester Zeit positive Auswirkungen auf die Muskulatur hat. Alles, was Sie tun müssen, ist ein klassisches Fahrrad zu wählen oder das richtige E-Bike zu finden und regelmäßig in die Pedale zu treten. Dabei aktivieren Sie nicht nur Ihre Beinmuskulatur, sondern auch die …

  • … Bauch- und Rückenmuskeln,
  • Schulter- und Armmuskulatur,
  • Gesäßmuskulatur,
  • Oberschenkelmuskeln,
  • Kniebeuger und
  • die Wadenmuskulatur.

Durch die gleichmäßige Tretbewegung werden diese Muskelgruppen kontinuierlich durchblutet und gestärkt. Somit verbessert das Radfahren nicht nur die Muskelkraft, sondern auch die -ausdauer.

Radfahren ist gelenkschonend

Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Laufen ist Radfahren besonders gelenkschonend. Ungefähr 80 % des Körpergewichts ruht beim Treten auf dem Fahrradsattel, sodass die Gelenke automatisch entlastet werden.


Während die Gelenke beim Laufen wiederholten Stoßbelastungen ausgesetzt sind, erfolgt beim Radeln eine gleichmäßige, fließende Bewegung. Diese schont die Gelenke – insbesondere in den Knien und in der Hüfte. Das Risiko für Verschleiß oder Schmerzen ist dadurch deutlich geringer als bei anderen Sportarten. Wenn Sie also unter Gelenkproblemen leiden, ist das Fahrradfahren die ideale Sportart für Sie!

Radfahren hilft beim Abnehmen

Radfahren unterstützt eine nachhaltige Lebensweise auf verschiedenen Ebenen – so auch, was das Abnehmen betrifft. Das Radeln ist nämlich eine effektive Methode, um überschüssige Kilos nachhaltig purzeln zu lassen. Je nach Intensität und Dauer der Fahrt können Hunderte von Kalorien verbrannt werden, wodurch das Körperfett reduziert wird:

  • Bis 15 km/h: 200–300 kcal pro Stunde
  • Bis 18 km/h: 300–400 kcal pro Stunde
  • Bis 22 km/h: 400–600 kcal pro Stunde
  • bis 28 km/h: 600–800 kcal pro Stunde
  • Mehr als 30 km/h: 800-1.000 kcal pro Stunde

Da Radfahren den Muskelaufbau fördert, haben Radfahrer – durch das Mehr an Muskelmasse – einen erhöhen Grundumsatz. Das wiederum unterstützt die Fettverbrennung langfristig – das Abnehmen wird somit nachhaltig und gesund gefördert.

Radfahren reduziert Stress

Fühlen Sie sich häufig gestresst? Dann tun Sie gut daran, sich regelmäßig auf Ihr (E-)Bike zu schwingen! Denn die gleichmäßige, zyklische Bewegung, die sich beim Treten der Pedale ergibt, ist besonders entspannend und hilft, Stressoren effektiv abzubauen. Für gewöhnlich entsteht bereits nach kurzer Zeit des Radelns eine emotionale Harmonie, die von einem positiven Körpergefühl begleitet wird.


Zusätzlich reduziert Radfahren das Stresshormon Cortisol und trägt somit zur Regulierung des Cortisolspiegels bei. Das Resultat: Sie fühlen sich ausgeglichener und weniger angespannt bzw. gestresst. Die Kombination aus körperlicher Aktivität, frischer Luft und der beruhigenden Wirkung der Tretbewegung macht das Fahrradfahren also zu einer idealen Lösung, um den hektischen Alltag hinter sich zu lassen und mentale Stärke aufzubauen.

Fazit

Die Fahrradinfrastruktur in Deutschland ist zwar in vielen Teilen des Landes verbesserungswürdig. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, regelmäßig in die Pedale zu treten. Schließlich hat Radfahren viele gesundheitliche Vorteile, wie Ihnen dieser Artikel gezeigt hat. Schon wenige Minuten am Tag können Ihre Gesundheit maßgeblich positiv beeinflussen!