Taschenatlas Aquarienfische und Wirbellose

Das Aquarium von A-Z

Claus Schaefer
Ulmer, DATZ Aquarienbuch, 2010, 2,. korrigierte Auflage, 192 Seiten, 255 Farbfotos, kartoniert, € 9,90


Der Taschenatlas Aquarienfische und Wirbellose stellt 255 beliebte Arten vor und ist mit seinem handlichen Format gut geeignet, sich auch im Zoofachgeschäft oder auf Zierfischbörsen schnell zu informieren. Den einzelnen Porträts ist ein zwölfseitiger, allgemeiner Teil vorangestellt, der vor allem für Anfänger unbedingt lesenswert ist. Neben einer sehr kurzen Einführung in Anatomie und Namensgebung werden alle wichtigen Fischgruppen besprochen und anschließend wertvolle Tipps zu Kauf, Transport und Eingewöhnung gegeben.

Pro Doppelseite finden sich drei Steckbriefe mit Fotos. Diese sind von mittlerer bis sehr guter Qualität. Jeweils fünf Piktogramme geben zusätzlich zum Text mittels Kürzeln Auskunft über Endgröße, empfohlene Anzahl, erforderliche Beckengröße, Wasserhärte und Temperatur und das richtige Futter.

Die Arten sind alphabetisch nach ihren wissenschaftlichen Namen aufgeführt. Im Index finden sich auch die deutschen Namen. Nur erstere sind eindeutig, daher ist dies zum schnellen Finden die beste Alternative. Dem Autor ist bewusst, dass einige Umbenennungen altbekannter Gattungen natürlich nicht jedem bekannt sind und deshalb zu Problemen bei der Suche im Atlas führen, daher listet er im allgemeinen Teil die häufigsten Namen mit ihren Synonymen auf.

Zu jeder Art erfährt man das Wichtigste über ihr Vorkommen, die Geschlechtsunterschiede, artgerechte Pflege im Aquarium, die Vermehrung sowie Besonderes. Dem Autor C. Schaefer wie auch seinen Mitautoren -übrigens durchweg bekannte Fachleute - ist es gelungen, fundiertes Fachwissen praxistauglich zu komprimieren. Dies macht eine kleine Schriftgröße nötig, aber inhaltlich gibt es nichts auszusetzen. Alles, was ein verantwortungsvoller Zoofachhändler über die jeweilige Art sagen sollte, ist enthalten. Hinweise auf Unverträglichkeiten mit anderen Arten, häufige Zuchtformen, eventuelle Krankheitsanfälligkeit, Neigung zum Flossenknabbern, Gefährdung in der Natur oder Hinweise auf vergleichbare Arten – nichts fehlt.

Angesichts des riesigen Sortiments der gehandelten Arten ist es naturgemäß schwierig, die wirklich beliebtesten auszusuchen. Im Wesentlichen ist dies hier gut gelungen. Allerdings hätte man wegen ihrer großen Bedeutung alle drei Neonarten porträtieren sollen, ein paar mehr L-Welse wären wünschenswert gewesen, und bei den Wirbellosen fehlen die Allerweltsarten Red Fire-Garnele und Marmorkrebs. Bei den Killifischen sind zwei der drei gängigsten, nämlich Aphyosemion striatum und Fundulopanchax gardneri, nicht aufgeführt, und bei der dritten (A. australe) ist eine verwandte Art abgebildet. Sehr gut ist, dass mit deutlichen Warnhinweisen auch einige Arten vorgestellt werden, die zwar regelmäßig gehandelt und gerade von Anfängern immer wieder gekauft werden, aber im Grunde nur bedingt oder gar nicht aquarientauglich sind, etwa weil sie zu groß werden. Leider sind ausgerechnet die beliebten Haiwelse (Pangasius) überhaupt nicht erwähnt.

Der Taschenatlas Aquarienfische und Wirbellose sollte eigentlich Bestandteil eines jeden Einsteiger- Aquariensets sein - seine Lektüre würde Besitzern und Tieren das Leben miteinander erheblich erleichtern.

Andrea Friedrich



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