Terra Preta
Die schwarze Revolution aus dem Regenwald
Mit Klimagärtnern die Welt retten und gesunde Lebensmittel produzieren
Ute ScheubOekom Verlag. München 2013, Softcover, 206 Seiten,zahlreiche Abbidungen, € 19,95
Auch Menschen, die sich nicht mit, Garten, Landwirtschaft oder Bodenkunde auskennen, wissen, dass schwarze Erde fruchtbar ist. Schwarzerde bildet sich im Lauf von Jahrtausenden und unter günstigen Bedingungen aus Gestein, indem Humus angereichert wird, der Boden belebt wird. Es ist der durch Kleinstlebewesen und Mikroorganismen erzeugte Humus, der die mineralischen Bestandteile schwarz färbt. Schon frühe Kulturen wussten um die ertragssteigernde Wirkung von Humus und wendeten diese landwirtschaftliche Praxis für ihre Gemüsegärten an. Das aufsehenerregende Beispiel Terra Preta stammt aus dem Brasilianischen Amazonas. Die Fruchtbarkeitssteigerung durch die schwarze Erde der Terra Preta beruht auf verschiedenen Faktoren wie Wasserspeicherung, Bodenlockerung, Belüftung, Mineralstoffnachlieferung und Bodenerwärmung.
Humuswirtschaft hatte auch in unserer traditionellen Landwirtschaft eine überragende Bedeutung vor der Erfindung der chemisch-synthetischen Düngemittel und hat es noch im ökologischen Landbau und zur Selbstversorgung in kleinem oder größerem Maßstab.
Darüber hinaus zeigt sich mehr und mehr welch mächtiger CO2-Speicher Humus sein kann.
Das Buch zeigt unterschiedliche Wege und Techniken wie Humus mit der Terra Preta Technik selbst gemacht werden kann, ob für den Balkon oder Hausgarten, für kommunale Projekte oder im globalen Rahmen. Die Autoren plädieren für eine Anreicherung unserer Böden mit Schwarzerde - Terra Preta - zum Zwecke der Fruchtbarkeitssteigerung, der sinnvollen Verwendung beziehungsweise Vermeidung von Abfällen und der Reduzierung von Treibhausgasen. Mehr Humus in Böden bedeutet weniger CO2 in der Atmosphäre.
Das Buch ist eine sehr interessante, visionäre und wichtige Lektüre für alle Menschen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren, für Bodenschutz und natürlich für all diejenigen, die selber ein bißchen gärtnern wollen sowie für Landwirte und Gartenbaubetriebe die nach Alternativen zum herkömmlichen Düngen suchen. Ich wünsche "Terra Preta" eine große Leserschaft und viele aktualisierte Neuauflagen in den nächsten Jahren.