Wie Pflanzen Asthma-Symptome beeinflussen

Autor: Fritz Salzmann

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die vielfältigen Einflüsse, die Pflanzen auf den Verlauf von Asthma haben können: Sie produzieren Pollen, die oft allergisches Asthma auslösen, verbessern aber auch die Luftqualität und tragen als Heilpflanzen dazu bei, Asthma-Symptome zu lindern.


Pflanzen als Allergieauslöser und Luftverbesserer

Pflanzen können Asthma durch Pollen, Staubansammlungen auf den Blättern und mögliche Schimmelbildung (bei überbewässerten Pflanzen) negativ beeinflussen. Einige Zimmerpflanzen, darunter Friedenslilie und Teufelsefeu, sind sicherer als andere.

Wenn verschiedene Pflanzen Pollen in die Luft abgeben, kann das zu Asthma-Symptomen führen und sogar einen Asthmaanfall auslösen.

Viele Asthmatiker sind deshalb skeptisch, wenn es um Zimmerpflanzen geht. Während einige Zimmerpflanzen Allergene produzieren, können andere dazu beitragen, die Luft zu verbessern.

Friedenslilien können beispielsweise dazu beitragen, die Luft von Giften und Chemikalien zu befreien. Allerdings sind viele Pflanzen nötig, um tatsächlich etwas zu bewirken. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Friedenslilien für Katzen äußerst giftig sind. Wenn man eine Katze hat, sollte man deshalb nach anderen Möglichkeiten suchen.

Der Drachenbaum (Dracaena), eine tropisch aussehende Pflanze mit langen Stielen und breiten Blättern, ist durch ihren geringen Pollenausstoß gut für Wohnungen von Asthmatikern geeignet. Allerdings ist auch diese Pflanze für Haustiere giftig.

Pothos (oder Teufelsefeu) ist ebenfalls pollenfrei und giftig für Haustiere.

Kakteen geben keine Pollen in die Luft ab und sind deshalb besser für Haustierbesitzer geeignet.

So viele Pflanzen wären nötig, um die Luft tatsächlich zu filtern

Seit den späten 1980er Jahren untersuchte die NASA, wie Pflanzen die Luftqualität in Innenräumen beeinflussen. Dabei wurde festgestellt, dass einige Pflanzen dabei helfen, Giftstoffe und Chemikalien aus der Luft zu entfernen.

Das hat bei vielen Pflanzenliebhabern zu der Überzeugung geführt, dass Zimmerpflanzen eine gute Möglichkeit sein können, die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern. Obwohl einige Pflanzen schön aussehen, der Luft etwas Sauerstoff hinzufügen und keine Pollen verbreiten, deuten neuere Erkenntnisse darauf hin, dass kaum jemand genug Zimmerpflanzen im Haus hat, um die Luft tatsächlich merklich zu verbessern.

In einer Studie der NASA aus dem Jahr 2007 stellten Forscher fest, dass Zimmerpflanzen dazu beitragen können, flüchtige organische Verbindungen aus der Luft in einem geschlossenen Raum zu entfernen, man jedoch einen kleinen Urwald von mindestens 15-20 großen Zimmerpflanzen benötigen würde, um die Luft zu reinigen.

Realistischerweise können wir also davon ausgehen, dass ein paar Pflanzen auf dem Fensterbrett die Luft nicht viel besser machen. Luftfiltersysteme sind in dieser Hinsicht eine wirksamere Alternative.

Die Wirkung von Pflanzen im Freien

Bei der Gartengestaltung sollten Asthmatiker Pflanzen meiden, die Allergien oder Asthma auslösen. Das trifft vor allem auf Gräser und stark riechende Pflanzen zu. Es empfiehlt sich, Rasenflächen durch grasfreie Elemente zu ersetzen und auf einen Komposthaufen zu verzichten. Wer zu Allergien neigt, sollte vor allem am Morgen und bei Windstille im Garten arbeiten. Generell sollte man heimische Pflanzen verwenden und auf Exoten verzichten.

Pflanzen als Heilkräuter

Die europäische Tradition kennt viele Kräuter, die Atembeschwerden lindern. Es gibt dabei innerliche und äußerliche Anwendungen. Meistens werden sie bei Erkältungen und Bronchitis eingesetzt.

Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Spitzwegerich, den man als Tee gegen Husten einsetzt. Auch Thymian wirkt gegen Beschwerden der Atemwege. Er lindert Krämpfe in den Bronchien, fördert Auswurf und hemmt Entzündungen. Er soll auch Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze hemmen. Die Wirkung von Thymian gegen Entzündungen der oberen Atemwege ist medizinisch anerkannt.

Anis lindert Husten und fördert die Bildung von Schleim. Dasselbe gilt für Efeu.

Heilwirkung exotischer und heimischer Pflanzen

Eine bekannte exotische Pflanze, die gegen Atemprobleme wie Bronchitis und Entzündungen der Nebenhöhlen verwendet wird, ist die Kapland-Pelargonie. Die Wurzeln dieser Pflanze wirken gegen Krankheitserreger und fördern das Immunsystem.

Die Süßholzwurzel kennt fast jeder, weil daraus Lakritze hergestellt wird. Sie wirkt gegen Erkältungen, verflüssigt Schleim und fördert sein Abhusten. Auch Eukalyptus wirkt gegen verstopfte Nase und Husten, weil er ätherisches Öl enthält. Es wirkt antimikrobiell, schleimlösend und entzündungshemmend.

Optimal wäre es, das Immunsystem zu stärken, bevor es zu Beschwerden kommt. Besonders für die Stärkung des Immunsystems von Asthmatikern sind Pestwurz, Nachtkerze, Schwarzkümmel und der Kaffeestrauch geeignet.

Spitzwegerich, Huflattich, Eibisch, Malve und Isländisch Moos lindern trockenen Husten. Dasselbe gilt für Efeu, Sonnentau, Süßholz, Thymian und die Zwiebel.

Gegen Verschleimung helfen Efeu, Primel, Schlüsselblume, ätherische Öle (etwa von Nadelbäumen), Fenchel, Minze, griechischer Bergtee und Andorn. Wohltuend wirken auch Kapuzinerkresse, Salbei, schwarzer Rettich und Propolis. Gegen Krämpfe helfen Efeu, Primel, Huflattich, Thymian und Lindenblüten.

Auch die Anwendung von Heilkräutern mit dem Arzt besprechen

Heilkräuter können keinesfalls Asthma-Medikamente ersetzen. Bei akuten Beschwerden gibt es keine pflanzliche Alternative zu Fenoterol oder einem Salbutamol Inhaler, und zur langfristigen Kontrolle des Asthmas sind Kortikosteroide und Kombi-Präparate (aus Cortison und einem Beta-2-Mimetikum) unerlässlich.

Wer als Ergänzung dazu Heilkräuter einnimmt, sollte sich von einem Arzt beraten lassen, weil auch Kräuter Nebenwirkungen haben.

Fazit: Vielfältige Einflüsse

Wer unter Asthma leidet, wird oft mit den Wirkungen verschiedener Pflanzen konfrontiert. Sie produzieren Allergene, haben aber auch oft eine lindernde Wirkung und sind nützliche kleine Helfer, wenn es um die Vorbeugung gegen Asthma-Symptome und die Schaffung eines angenehmen Wohnklimas geht.