Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl
Nigella sativa L., Ranunculaceae
(Nigellae semen und Nigellae sativae oleum)
Vorkommen und Beschreibung
Der 30 bis 50 cm hoch werdende
Schwarzkümmel ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Zur selben Pflanzenfamilie gehören unter anderem Christrosen (Heleborus). Schwarzkümmel (Nigella sativa) stammt aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Die insgesamt zarte Pflanze
hat mehrfach gefiederte Blätter mit zarten Fiederblättchen.
Die weißen bis blauen Blüten bilden aus 5 bis 7 Fruchtblättern eine Scheinkapsel aus
(Bild, rechts oben). Diese enthält zahlreiche, unregelmäßig
geformte, 2 bis 3 mm lange und matt schwarze Samen. Der Anbau von Schwarzkümmel erfolgt heute vor allem in Ägypten, Indien, der GUS
und der Türkei.
Verwendung:
Die Samen und das gepresste Schwarzkümmelöl.
Inhaltsstoffe:
30 bis 35 % fettes Öl davon 50 % Linolsäure und Tocopherole,
Phytosterole, Gamma- Linolensäure, 0,4 bis
Schwarzkümmelöl in der Volksheilkunde
Die in Geschmack und Wirkungen mit Kümmel und Pfeffer vergleichbaren Schwarzkümmelsamen sind in der arabischen Welt, in der Türkei, in Äthiopien und in Indien von großer Bedeutung als Medizin und als Gewürz. Ihre breite Verwendung reicht in biblische Zeiten zurück. Die traditionellen volksmedizinischen Anwendungsgebiete für Schwarzkümmelöl, -samen, oder -pasten umfassen die Behandlung von Atemwegserkrankungen, Erkrankungen der Inneren Organe und bestimmten Tumoren. Wichtig ist Schwarzkümmel auch in der Frauenheilkunde. Es wird in islamischen Ländern gegen Regelschmerzen, Brustschmerzen und zur Milchbildung verabreicht. Die vielfältigen Wirkungen lassen sich durch die große Zahl biologisch aktiver Substanzen im Schwarzkümmelöl verstehen. Als besonders aktiv gilt das Thymochinon.
Naturheilmittel bei Asthma und Heuschnupfen
Auch bei uns sind die Indikationen für Schwarzkümmelöl verschiedene Erkältungskrankheiten, die Immunstimulation, Magen-Darmbeschwerden und Asthma sowie Heuschnupfen.
Allerdings gilt Schwarzkümmelöl in Deutschland lediglich als Nahrungsergänzungsmittel und kann schon alleine wegen seines Gehaltes an wertvoller Linol- und Linolensäure beispielsweise als Tonikum eingenommen werden. Schwarzkümmel ist neuerdings aber auch ins Interesse der pharmakologischen Forschung gerückt, da sich inzwischen antimikrobielle, antioxidative, antithrombotische, entzündungshemmende, blutdrucksenkende, bronchienerweiternde, krampflösende, schmerzstillende und vor allem gegen Tumorzellen gerichtete Wirkungen zeigen lassen.
Autorin: Stefanie Goldscheider
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Literatur:
- Van Wyk, C. Wink; M. Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; 2004; Wissenschaftliche Verlags GmbH, Stuttgart
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen;Kosmos Verlag Stuttgart, 2004
- Frohne, D.: Heilpflanzenlexikon; 7. Aufl. 2002; Wissenschaftliche Verlags GmbH, Stuttgart
- Norman, J.: Das große Buch der Gewürze; AT- Verlag Aarau, 8. Auflage 2004
- Teuscher, E.: Gewürzdrogen; 2003; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft GmbH, Stuttgart