von Stefanie Goldscheider
Christrosen und Hortensien
Gärten unterliegen Moden und Trends und immer neue, teils exotisch, teils naturnah oder bäuerlich wirkende Pfanzenarten halten Einzug darin. Doch gibt es auch Blütenklassiker, die schon seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten in keinem Garten fehlen und deren neu erhältliche Gartensorten nicht nur neue Aspekte sondern auch leichtere Kultivierbarkeit mitbringen.
Christrosen sind etwas Besonderes, blühen sie doch zu einer Jahreszeit in der es draußen kahl oder gar schneebedeckt ist. Ihre Verwandten, die Lenzrosen leiten den Frühling ein und erfreuen Gartenbesitzer durch bessere Anpassungsfähigkeit.
Farbige, auffällige Dauerblüher sind die großen Hortensiensträucher. Ganz anders als Rosen, Pfingstrosen und Christrosen lieben sie sauren Boden und wintermildes Klima, doch gibt es auch bei Hortensien mehr Auswahl als bekannt.
Die großen Sortenunterschiede unserer viel geliebten Blütenklassiker und die vielen Neuheiten für alle Gärten beschreibt diese Übersicht.
Christ- und Lenzrosen
Hortensien
Rosen
Pfingstrosen
Christ- und Lenzrosen
Eine Blume, die mitten im Winter, trotz Schnee und Eis, Jahr für Jahr blüht, musste die Aufmerksamkeit von Gärtnern auf sich ziehen. Die schneeweißen Blüten der einheimischen Christrose erscheinen bereits um Weihnachten. Wohl deswegen wurde die Christrose eine heilige Pflanze, ihrer hohen Giftigkeit und ihrer mittelalterlichen Verwendung in Hexensalben zum Trotz. Das natürliche Verbreitungsgebiet der wildwachsenden Christrose Helleborus niger sind Alpen und Karpaten. Hier wächst die mit Küchenschelle, Trollblume und Eisenhut verwandte Pflazen auf kalkhaltigen Böden im Halbschatten. Die wilde Christrose gedeiht also unter Bedingungen, die in Gärten schwer nachzuahmen sind. Christrosen sind Hahnenfußgewächese, gehören also botanisch zur Pflanzenfamilie der Ranunculacea.
Helleborus im Garten
Wegen ihrer an alpine Bedingungen angepassten Standortansprüche ist die Christrose in Gärtren sehr empfindlich. Die geliebte Christrosen-Staude wurde in vielen Gärten von so genannten Orientalis-Hybriden oder Lenzrosen abgelöst. Lenzrosen und Orientalis-Hybriden sind Kreuzungen verschiedener Arten der Gattung Helleborus, Sie heißen Lenzrosen weil sie erst im zeitigen Frühling und nicht mehr zu Weihnachten blühen. Mit H. odorus und H. torquatus aus Osteuropa sowie H. orientalis aus dem Kaukasus bekamen die Lenzrosen Duft, gelbe, blaue und rote Blütenfarben sowie einen vitaleren Wuchs. Es enstanden gefüllte und ungefüllte sehr aparte Formen. Andere Helleborus-Wildarten aus Süd- und Osteuropa, Kleinasien sowie aus Tibet bereichern inzwischen die Vielfalt der verfügbaren Garten-Lenzrosen und brachten auch ihre Standorteignung für saure und trockene Böden oder volle Sonne mit.
Hortensien - die Gattung Hydrangea
Die über und über blau, violett und rosa oder weiß blühenden Hortensien-Sträucher mit den großen auffälligen Blütenständen sind spektakuläre Hingucker in jedem Garten. Die auffälligen größeren Einzelblüten, aus denen die unterschiedlichen schneeball- bis rispenförmig geformten Blütenstände zusammengesetzt sind, sind sterile Blüten (Bild links). Im Inneren der Rispe befinden sich die kleinen, unauffälligeren fertilen Blüten.
Ihre volle Pracht und Größe zeigen Hortensien vor allem auf sauren Böden im wintermilden und immerfeuchten Klima. Hortensien bevorzugen einen Platz im Halbschatten oder Schatten. Sie gedeihen so üppig im maritim geprägten Europa, dass man sie für einheimische Pflanzen halten könnte. Hortensien stammen jedoch aus Ost-Asien sowie aus Nord- und Südamerika und keine Art stammt aus Europa.
Hydrangea macrophylla
Beliebt und bekannt sind vorallem die ursprünglich aus Japan stammenden blau bis violett blühenden Sorten der Gartenhortensie Hydrangea macrophylla. Ihre Blütenstände sind wie Bälle geformt und enthalten vor allem sterile Blüten. H. macrophylla gedeiht nicht auf trockenen sonnigen Standorten, nicht auf Kalkböden und verträgt auch keinen harten Frost. Unter solchen Bedingungen müssen die Hortensien in Töpfen und Kübeln gehalten werden (Bild rechts). Sie brauchen sauren Boden und weiches Gießwasser, am besten Regenwasser. Im Topf kann auch das Bodenmillieu so beeinflusst werden, dass die Blüten im bevorzugten Blau erscheinen. Es bedarf hierzu pH 4,5 und verfügbarem Aluminium, zu erreichen mit Alaun als Düngemittel.
Neue Hortensien für den Garten
Doch auch für Gärten gibt es eine Auswahl an Sorten und Arten, die frosthart sind und Sonne vertragen. Sorten japanischer Hortensien (Hydrangea serrata) (Bild oben links) kommen mit normalen Wintern gut zurecht. Für sonnige Standorte und trockenen Boden geeignet ist die Rispenhortensie Hydrangea paniculata. Sie blüht spät bis in den Herbst und Winter hinein und verfärbt ihre zunächst weißen Blüten beim Verblühen rosa bis violett. Manche der weiß blühenden, besonders großblumigen und großwüchsigen Sträucher amerikanischer Hortensien (Hydrangea arborescens) sind ebenfalls winterhart, mögen Sonne und vertragen neutralen Boden. Ebenso frosthart ist die Eichenblatt-Hortensie (H. quercifolia), deren Laub sich im Herbst wunderschön orange bis weinrot verfärbt.
Bevor wegen vermeintlich ungeeigneter Standortbedingungen auf die geliebten Hortensien also verzichtet werden soll, lohnt sich, wie bei Christrosen und Pfingstrosen auch, die nähere Information über die große Auswahl der verfügbaren Sorten.
Blütenpflanzen
Rosen, Rosen, RosenPfingstrosen
Duftpflanzen für Balkon und Terasse: Pelargonien
Rhododendren und Azaleen
Kamelien
Gartengestaltung:
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Japanische und Chinesische Gärten