Pelargonien oder Duftgeranien

Parfüm-, Gewürz- und Heilpflanzen

von Stefanie Goldscheider

Pelargonien sind bekannte Balkonblumen und ähneln in ihrem Aussehen Geranien. Sie sind auch unter der Bezeichnung Duftgeranien bekannt. Die Gattung Pelargonium gehört zur Pflanzenfamilie der Geraniaceae oder Storchschnabelgewächse. Die Heimat der meisten Pelargonien liegt in Afrika, insbesondere in der Kap-Provinz Südafrikas sowie in Namibia. Man kennt 280 Arten, von denen zahlreiche bereits vor 200 Jahren in die Züchtung sehr unterschiedlich duftender Sorten eingingen. Pelargonien können zur Aromatisierung von Speisen und Getränken, also als Würzkräuter, verwendet werden. In der Parfümerie und auch in der Aromatherapie sind vor allem die Rosengeranie (Bild unten rechts) und die Zitronengeranie (Bild unten links) von Bedeutung.

Zur Erzeugung von Duftöl gibt es besispielweise auf Réunion einen kommerziellen Anbau verschiedener Pelargonium-Arten.

Der Duft, der aus den Blättern kommt

Wie bei vielen Aromapflanzen entsteht auch bei Pelargonien der Duft aus ätherischen Ölen in Drüsenhaaren der Blätter. Es gibt Pelargonien mit den unterschiedlichsten fruchtigen, würzigen und blumigen Duftnoten. Auch harzige, herbe oder moschusartige Pelargonium-Arten sind häufig.

 

Zitronenduft alleine variiert beispielsweise zwischen Lemongras, Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Limone und Zitrone. Die jeweilige Duftnote wird von der Zusammensetzung des ätherischen Öls bestimmt. Dessen Bestandteile ähneln in unserer Wahrnehmung und auch chemisch den Duftölen der Pflanzen, an die sie erinnern. Citronellol ist eine in Rosen und Duftgeranien vorkommende aromatische Verbindung. Es ist nebenbei ein bekanntes Insektenabwehmittel auch in Lemongras oder Zitronenmelisse.

Pelargonienblätter können - sanft getrocknet - zu Duftkissen und Duftsträußen verarbeitet werden.

Zierpflanzen für Gourmets

Würzkräuter wie Basilikum oder Zitronenmelisse werden neben ihrer Verwendung als Küchengewürz oder Teepflanze oftmals auch zur Beduftung von Räumen oder zur Abwehr von Mücken verwendet. Für Duftgeranien gilt das Gleiche. Normalerweise verschönern sie Terrasse und Balkon mit bunten Blüten und erfüllen lauschige Plätze mit ihrem erfrischenden, lieblichen oder herben Duft, den dadurch manche lästige Plagegeister meiden (Bild rechts).

Pelargonienblätter sind zudem allesamt essbar. Zitronige Sorten (P. odoratissimum, P. scabrum, P. crispum) eignen sich klein geschnitten als Salatkräuter oder für Sorbets und Obstsalat genauso wie als Tee. Nach Rosen duftende Pelargonien (P.capitatum, P. graveolens) verfeinern Kuchen, Crèmes, Marmelade und Desserts. Pelargonien mit Minzearoma (P. tomentosum) sind lecker in selbstgemachten Limonaden aber auch in Beilagen und Gerichten mit arabischem Touch. Liebhaber finden bei Duftgeranien auch Geschmacksrichtungen von Apfel, Aprikose, Orange, Pfirsich, Schokolade, Muskat, Pfeffer, Ingwer oder Zimt. Guten Appetit!

Die Hausapotheke im Balkonkasten - Umckaloabo

Eine beachtenswerte traditionelle Heilpflanze aus Südafrika ist Umckaloabo mit dem botanischen Namen Pelargonium sidoides (Bild rechts). Diese Art enthält als Hauptwirkstoff Umckalin, ein Cumarin. Die Extrakte aus der Wurzel von Umckaloabo sind wirksame Mittel bei akuten und chronischen Erkältungskrankheiten, insbesondere Virusinfektionen der Atemwege wie Nasennebenhöhlenentzündung und Bronchitis.

Doch auch die anderen Pelargoniumarten mit ihren Blättern voll ätherischer Öle haben medizinischen Nutzen. In der Aromatherapie wird Rosengeranienöl angewendet um die Stimmung aufzuhellen und für Entspannung zu sorgen. Ätherische Pelargonium-Öle hemmen das Pilzwachstum, wirken antibakteriell und antiseptisch und fördern so bei äußerlicher Anwendung die Wundheilung. Ihre Verwendung in Speisen trägt zu deren besserer Haltbarkeit bei. Einige Pelargonium Arten werden auch bei Verdauungsstörungen verabreicht.

Pelargonien pflegen

Der klassische Aufenthaltsort für Duftgeranien ist der sommerliche Balkonkasten. Pelargonien können auch als Zimmerpflanzen gehalten werden. Allerdings sind sie dann anfälliger gegen Krankheiten. Pelargonien mögen Wärme und Sonne in geschützten Lagen sowie durchlässige, neutrale bis kalkhaltige Böden. Sie bevorzugen Gießwasser an die Wurzeln und nicht über Blättern und Blüten. Sowieso tolerieren sie kurzfristige Trockenheit gut, auch wenn sie im Sommer viel Wasser benötigen. Sie ertragen keine stauende Nässe und sollten nicht in schwere Gartenböden gepflanzt werden. Auch sind sie nicht winterhart und müssen kühl, nicht über 12 °C, möglichst hell und eher trocken überwintern. Pelargonien treiben im Frühjahr neu aus und können zu schönen großen Sträuchern heranwachsen, die dann eher in große Kübel passen und viele Jahre alt werden. Ein Rückschnitt beziehungsweise die Ernte der aromatischen Blätter ist immer möglich und fördert den Neuaustrieb und die Verzweigung.

Gartenpflanzen

Andere Pflanzen Südafrikas:

Rooibos - Rotbuschtee, das Natinalgetränk vom Kap
Aizoaceen - Mittagsblumen

Blütenpflanzen:

Pfingstrosen
Christrosen und Hortensien
Rosen, Rosen, Rosen
Rhododendren und Azaleen
Kamelien
Bambus
Japanische und Chinesische Gärten