Bäume Mitteleuropas
Von Aspe bis Zirbel-Kiefer
Andreas Roloff, Horst Weisgerber, Ulla Lang, Bernd Stimm
Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2010, 479 Seiten, zahlreiche Farbfotos, gebunden, € 24,90
Vom engagierten Autor Andreas Roloff und einem Autorenteam ausgewiesener Baum- und Waldbau-Experten werden in diesem Sonderband 26 der wichtigsten Baumarten Mitteleuropas vorgestellt. Roloff ist Direktor des Instituts für Forstbotanik sowie des forstbotanischen Gartens Tharandt der TU Dresden.
Die Baum-Monografien diesesBandes sind so umfassend wie sonst nirgends und damit für Forstwirte, Waldbesitzer, Inhaber von Baumschulen, Holzverarbeiter und Ökologen eine wertvolle Informationsquelle. So ist seit 1989 jeder "Baum des Jahres" ausführlich morphologisch, taxonomisch und ökologisch beschrieben. Jede dieser Monografien zeigen Habitus und zahlreiche Detailfotos von Nadeln oder Blättern, Rinde junger und alter Bäume, Knospen, Blüten, Früchten, Holz im Quer- und Längsschnitt, Keimlingen und Pathogenen. Die Monografien der Laub- und Nadelbäume behandeln die Verbreitung der Baumart und die Waldgeschichte, Wachstum, Entwicklung und Ertrag sowie Nutzung von Holz, Früchten oder anderen Produkten und die Verwendung im Naturschutz. Sie beschreiben Verjüngung, Vermehrung und Anzucht, Standort und Klimaansprüche sowie die Vergesellschaftung. Ein ausführliches Literaturverzeichnis rundet die umfangreichen Informationen ab.
Leider hat das konkurrenzlose Buch auch Schwächen. So werden die selteneren einheimischen Baumarten wie etwa die Elsbeere aber auch die Mehlbeere mit nur wenigen Zeilen Text und einem einzigen Bild des Habitus beschrieben, obwohl sie ökologisch wertvoll sind und ihr Holz Höchstpreise erzielt. Unter den Eichen wird einzig die Stieleiche ausführlich behandelt, Flaumeiche, Traubeneiche und Dalechamp-Eiche ohne Detailfotos und Details aufgeführt. Auch sind nur zwei Ahornarten, der Berg- und der Spitzahorn beschrieben, in umfassender und sehr informativer Weise. In Mitteleuropa wachsen aber auch Feld- und Felsenahorn. Änliches gilt für Kiefern.
Diese kleinen Lücken (und auch einige Druckfehler) mindern jedoch keinesfalls den hohen Informationswert des Buches, das allen mit Bäumen, Forst und Wald befassten Berufsgruppen sehr als Nachschlagewerk und zur Lektüre zu empfehlen ist.
Bäume Nordamerikas
Von Alligator-Wacholder bis Zucker-Ahorn
Andreas Roloff, Horst Weisgerber, Ulla Lang, Bernd Stimm
Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2010, 554 Seiten, zahlreiche Farbfotos, gebunden, € 24,90
Leider hat auch "Bäume Amerikas" Fehler, die allerdings mangelnder Drucktechnik geschuldet sind und den Leser mit großen Leerstellen nerven. Aber auch dem Lektorat darf die Frage gestellt werden wie der Blutungssaft von Zuckerahorn einen Liter Sirup oder drei bis vier Kilo!!! Zucker ergeben kann? Umgekehrt wäre einleuchtender.
Dennoch ist auch dieser Band allen an Baumarten interessierten Lesern sehr zu empfehlen. Aus Amerika kamen auch in der Vergangenheit sehr schöne und vor allem konkurrenzstarke Bäume zu uns, so dass angesichts veränderter Klimabedingungen vielleicht weitere folgen werden.