Rosmarin
von Stefanie Goldscheider
Rosmarin ist ein traditionelles Gewürz und eine anerkannte Heilpflanze. Er war Griechen und Römern heilig und wurde zum Bekränzen getragen. Auch in Mitteleuropa diente er einstmals als Hochzeitsschmuck oder als Ersatz für Weihrauch und viel Volksglauben und Brauchtum war mit Rosmarin verbunden. Bereits im frühen Mittelalter wurde Rosmarin als Heilpflanzen in verschiedenen Kräuterbüchern beschrieben.
Die Geschmacks- und Wirkstoffe des Rosmarins sind die ätherischen Öle. Diese kommen beim Kochen, im Teeaufguss, im alkoholischen Auszug oder durch Räuchern zur Geltung.
Botanik von Rosmarin
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist wie viele Würzkräuter ein Lippenblütler, gehört also botanisch zur Pflanzenfamilie der Lamiaceae. Er ist mit Basilikum, Oregano und Thymian verwandt. Ähnlich ist er ausserdem dem ebenfalls verwandten Lavendel.
In seiner Heimat am Mittelmeer wächst Rosmarin wild. Rosmarin ist ein immergrüner, stark verholzender Strauch und wird ungefähr einen Meter hoch. Die Blätter sind schmal und eingerollt, an der Oberseite dunkelgrün glänzend und an der Blattunterseite samtig weiß. Frisch und getrocknet erinnern sie an Nadeln, der ganze Strauch an ein Nadelgehölz. Rosmarin hat kleine, blassblaue bis violette Lippenblüten (Bild rechts).
Rosmarin-Anbau
Rosmarin ist nicht besonders frosthart und kann nördlich der Alpen nur in besten Lagen im Freien überwintern. Der kommerzielle Anbau findet weltweit, vorrangig in wärmeren Ländern statt. Hauptlieferländer sind Spanien, Portugal, Marokko, Tunesien, Frankreich, Ägypten und viele andere. Viel Rosmarin gelangt auch aus Wildsammlung auf den Markt, beispielsweise aus Spanien.
Rosmarin wird durch Stecklinge oder Aussaat vermehrt. Geerntet werden die frischen Triebe während der Blüte im Frühsommer. Sie können von Hand gepflückt oder maschinell geschnitten werden. Anschließend werden sie im Ganzen getrocknet. Zur Weiterverarbeitung als Gewürz wird Rosmarin gerebelt, also von den Stielen befreit. Im Handel erhältlich sind sowohl die Zweige als auch die getrockneten Blättchen oder das daraus vermahlene Rosmarin Pulver.
Ebenfalls im Handel erhältlich ist ätherisches Rosmarinöl.
Rosmarin in der Küche
Rosmarin ist ein stark aromatisches Gewürz. Er erinnert an Kiefern und Campher und sollte eher sparsam verwendet werden. Rosmarin eignet sich hervorragend für pikante Gerichte mit Huhn, Lamm und Schwein oder fettem Fisch, zum Braten und Grillen, aber auch für Käse oder in Gemüseeintöpfe. Besonders apart würzt er Bratkartoffeln und Kürbisgerichte. In der französischen, italienischen und spanischen Küche darf er an Fleisch und Gemüse, insbesondere Tomaten nicht fehlen. In Suppen und Saucen ist die Verwendung von fein gemahlenem Rosmarin vorzuziehen, da die Blättchen auch gekocht relativ hart bleiben.
Beim Essen fördert Rosmarin die Fettverdauung. Er lindert Magenkrämpfe und vertreibt Blähungen. Darüber hinaus ist Rosmarin gegen Kopfschmerzen und Nervosität hilfreich. Das ätherische Öl in Form von Aufgüssen oder Badezusätzen stimuliert den Kreislauf und die Durchblutung. Äußerlich angewendet dient Rosmarinöl auch zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen durch Rheuma.
Rosmarin ist gesund!
Rosmarin gehört zu den pharmazeutisch wichtigsten und vielversprechendsten Gewürzpflanzen aus unserem Kulturkreis. Seine medizinische Bedeutung geht über die bisherigen Indikationen der Kommission E hinaus. Nachgewiesen sind seine Schutzwirkung für Leber und Galle und seine antimikrobielle Wirkung. Rosmarin ist außerdem entzündungshemmend und antioxidativ - Eigenschaften die sehr oft in Verbindung stehen mit dem körpereigenen Schutz gegen krebsauslösende Faktoren.
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- Oregano
- Thymian
- Lavendel
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