Aphrodisiaka aus der Natur
Andreas Alberts und Peter MullenKosmos Verlag, Stuttgart, 2003, 270 Seiten, 179 Farbfotos, gebunden, € 19,90.
Die Wirkungen, die von volkstümlich als aphrodisierend eingestuften Mitteln ausgehen, sind vielfältig. Die Substanzen beeinflussen geschlechtsspezifisch und mit unterschiedlicher Intensität die Psyche, die Vorstellungskraft, das Hormonsystem, die Sinne oder den Blutdruck. Viele Aphrodisiaka wirken ausschließlich aus einer Stimmung heraus und aufgrund von Suggestion, andere sind erprobte Mittel zur Steigerung von Lust und Potenz bei beiden Geschlechtern, da sie belebend, gesund und leicht verdaulich sind.
110 aphrodisische Naturprodukte werden in dem sachlichen Lexikon der Biologen Alberts und Mullen in Monograpien vorgestellt. Darunter sind auch einige Tiere, deren Präparate zur Gefährdung der Art führten und deren Verwendung wirkungslos oder unappettitlich ist. Neben Taxonomie, Beschreibung und der Darstellung der Inhaltsstoffe erfährt man jeweils auch die Geschichte und die Mythen sowie die traditionelle und medizinische Verwendung. Die tatsächliche oder vermeintliche Wirkung wird bei jeder Pflanzen- und Tierart bewertet. Das Buch eignet sich deswegen hervorragend zur Unterscheidung von Mitteln, die für den persönlichen Bedarf geeignet sind oder solchen, die überflüssig sind. Es regt zum Experimentieren und selbst Probieren an. Alle Aphrodisiaka sind auf guten Farbfotos neben der Kurzbeschreibung abgebildet.
Zum Abschluss liefern die Autoren neben einer Abhandlung einiger historischer Zubereitungen noch sechs meist ansprechende Rezepte zum selber kochen. Die Schwalbennester-Suppe aus echten Schwalbennestern einer gefährdeten Art entspricht allerdings weder meiner Vorstellung von Appetittlichkeit noch von Artenschutz. Trotzdem ist "Aphrodisiaka aus der Natur" ein empfehlenswertes da die Informationen glaubwürdig, kritisch und umfassend sind.
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Stefanie Goldscheider