Grundwasser, Leitungswasser, Trinkwasser
Wasserqualität in Deutschland
Wasser ist unsere kostbarste Ressource, die knapp gewordene Lebensgrundlage auf der Erde. Die Verfügbarkeit von Wasser bestimmt und limitiert Leben. Bei uns kommt das Wasser aus dem Wasserhahn, in Trinkwasserqualität. Müssen wir sagen - noch? Es gibt schon Orte in Deutschland, in denen der Wasserdruck tagsüber nicht mehr für alle Haushalte ausreicht. Es gibt Regionen, die unter Pestizid- und Nitrateinträgen leiden oder unter Gift im Grundwasser [1]. Belastungen, welche die Gesundheit der Menschen bedrohen sind auch Schwermetalle aus Klärschlämmen oder krankmachende Keime aus Krankenhäusern. Noch unkontrollierbarer sind Medikamente aus Haushaltsabwässern sowie Antibiotika aus der intensiven Tierhaltung. Es ist mehr als nur ein Wassertest erforderlich, um die Wasserqualität wirklich sicher zu stellen.
Wasserwerke leisten ganze Arbeit
In Zeiten von Wassermangel und Dürre über Ländergrenzen und Jahreszeiten hinweg, angesichts von Wasserknappheit in Wasserwerken und bei immer wieder kehrenden Ereignissen von belastetem Grundwasser durch Einträge aus Industrie und industrieller Landwirtschaft sind das Trinkwasser und die Wasserqualität in Gefahr. Tatsächlich bedrohen auch Fluten nach katastrophalen Starkregen das Grund- und Leitungswasser, denn auch so können Industrieschlämme in saubere Oberflächengewässer gelangen. Solche Werte und Belastungen sind in Deutschlands Wasserwerken bestens überwacht und streng geregelt. Grenzwerte, Probennahmen und Wassertests sowie Klärverfahren sichern die Wasserqualität.
Rohrleitungen und Wasserhähne - die eigene Verantwortung
Probleme mit dem Leitungswasser können aber auch im Haus in Rohrleitungen, in Wasserhähnen und Armaturen, in hauseigenen Trinkwasseranlagen und nicht zuletzt in Kaffevollautomaten entstehen. Aus alten Rohren können Blei, Kupfer und Nickel ins Wasser übergehen, aus schlecht gepflegten und gewarteten Wasserhähnen und Wasserleitungen droht eine Belastung mit Bakterien. Legionellen können selbst über Putzwasser oder Rasensprenger gefährlich werden, weil sie dabei inhaltiert werden und die Lunge befallen können. Wassertests zu Hause selbst durchzuführen ist bei solchen Fragen eine naheliegende Option und obendrein ganz einfach.
Qualitätsanforderungen an Wasser
Leitungswasser
Leitungswasser wird in Spülmaschinen und Waschmaschinen verbraucht, zur Toilettenspülung sowie zum Duschen und Zähneputzen. Es wird von Babys und Kleinkindern, von Schwangeren und Stillenden getrunken und von immungeschwächten Menschen. Leitungswasser wird zum Kochen verwendet, dient der Bereitung feinster Tees und Kaffees und dem Selbermachen von Sprudel. Die geforderte Wasserqualität ist nicht immer die gleiche und was für Kaffee und Tee hervorragend ist, nämlich weiches Wasser, ist zum Sprudeln nicht erstrebenswert. Die Wasserhärte, bestehend aus Kalzium und Magnesium ist durchaus gesund.
Brunnenwasser
Brunnenwasser dient meist nur zum Garten gießen und zur Bewässerung von Gemüsekulturen. Hier können Trubstoffe sowie eine gewisse Belastung mit Nitrat toleriert werden, sie fördern eventuell das Pflanzenwachstum, weil sie für Pflanzen Düngemittel sind. Ihre Konzentration sollte dennoch bekannt sein um entsprechend weniger zu düngen. Das gilt auch für Eisen und Kupfer, die im Trinkwasser unerwünscht sind, im Bewässerungswasser aber unproblematisch. Auch die Wasserhärte kann entscheidend sein für das Gedeihen oder Eingehen bestimmter kalkempfindlicher Pflanzenarten wie Kamelien, Rhododendren oder Zitruspflanzen. Nicht einfach toleriert werden können mikrobielle beziehungsweise bakterielle Frachten insbesondere Belastungen mit coliformen Keimen wie E. coli. Noch problematischer, weil mit keiner Behandlung ohne Weiteres zu entfernen sind Schwermetalle. Grund- und Brunnenwasser mit Arsen, Cadmium und Blei oder Uran dürfen nicht zur Bewässerung verwendet werden.
Wasser klären können übrigens nicht nur technische Filteranlagen sondern auch biologische mit Algen wie Chlorella und mit Pilzen wie dem Austernpilz. Sie können Pestizide und viele andere Verunreinigungen binden und entfernen.
[1] Gift im Grundwasser: PFC - per- und polyfluorierte Kohlenstoffverbindungen und PCB - polychlorierte Biphenyle, dioxinähnliche Altlasten aus Löschschaum, Klärschlamm, Teflonerzeugung.
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