Kurkuma

Von Stefanie Goldscheider

Gewürze und Meer

Kurkuma steckt in vielen WürzmischungeGewürze wurden einst mit Gold aufgewogen und kurbelten den Handel auf den alten Handelsrouten wie der Seidenstraße an. Tatsächlich wurde damals, um an Gewürze zu gelangen, die Welt umsegelt und neues Land entdeckt und erobert. Berühmt dafür sind die Gewürze aus Indien, dem Gewürzland schlechthin, das auf dem Seeweg gesucht, stattdessen die Entdeckung Amerikas ermöglichte. Für Gewürze wurden über Jahrhunderte Kriege geführt, Menschen ermordet und Kolonien errichtet. Was aber wäre unsere Küche ohne Pfeffer oder ohne Curry?

Farbstoff und Currypulver

Woher die große Gewürzlust der damaligen Zeit kam, ist Gegenstand der Forschung und vieler Spekulationen und Theorien, denn da ist weit mehr als der gute Geschmack oder der exotische Touch edler orientalischer Gewürze. Gewürze tragen auch viel zur Bekömmlichkeit und Verdaulichkeit der Speisen bei, insbesondere bei fettigem oder schwerem Essen und bei Fleischgerichten. Kurkuma oder Gelbwurz, das gelbfärbende Gewürz im Curry, kann noch mit weiteren Eigenschaften aufwarten. Kurkuma ist stark antioxidativ wirksam und ein natürliches Mittel zur Verbesserung der Haltbarkeit von Lebensmitteln. Die antioxidativen oder radikal-fangenden Eigenschaften sind für die Gesundheit und sogar als Medizin von großer Bedeutung.

Curcuma - ein Steckbrief

Kurkuma-Pulver

"Kurkum" ist das arabische Wort für Safran. Und tatsächlich ist dieses indische Gewürz spätestens seit Marco Polo auch in der westlichen Welt bekannt geworden als guter und viel preiswerterer Ersatz für den Echten Safran. Es färbt Reis oder Gebäck gelb und verleiht Speisen einen ähnlich guten, leicht erdigen Duft und Geschmack. Gewonnen wird das Pulver aus der verdickten Wurzel - dem sogenannten Rhizom - einer tropischen mehrjährigen Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Curcuma longa. Curcuma ist mit Ingwer verwandt und sieht der Ingwerpflanze sehr ähnlich. Kurkuma - wie auch Ingwer - gedeihen unter tropischen Bedingungen im Schutz des Regenwaldes. Die Pflanzen bilden verdickte Wurzeln, die man erntet und frisch oder getrocknet und als Pulver vermahlen erhält. Kurkuma ist mehrjährig, eine ausdauernde Staude. Sie verholz nicht, sondern treibt aus den Wurzeln immer wieder neu aus. Kurkuma wächst schnell und kann schon im ersten Jahr verwendet werden.

Warum Kurkuma - die Inhaltsstoffe und Wirkungen

Was in Indien ein heiliges Gewürz und traditionsreiches Heilmittel ist, ist bei uns nur wenig bekannt Die gebräuchlichste Verwendung ist noch immer die als Lebensmittelfarbstoff und zwar als E 100. Dabei ist Kurkuma seit mindestens 5000 Jahren als Heilpflanze bekannt, auch ausserhalb Indiens und der Ayurvedischen Medizin. In Indien jedenfalls wird Kurkuma in großen Mengen und täglich konsumiert. Auf der Suche nach gesunden Ernährungsweisen und Pflanzen der Zukunft fielen Wissenschaftlern die sehr niedrigen Krebsraten in Indien auf. Besonders geringe Häufigkeit haben Lungenkrebs, Dickdarmkrebs, sowie Brust- und Gebärmutterkrebs bei Frauen, aber auch Krebserkrankungen von Prostata, Niere und Blase bei Männern. Diese statistischen Zahlen führten zu wissenschaftlichen Untersuchungen an Kurkuma beziehungsweise seinem wichtigsten Wirkstoff dem Curcumin. Tatsächlich zeigten sich einige starke pharmakologische Eigenschaften im Labor. Doch auch Versuchstiere sprechen in dieser Weise auf die orale Gabe von Curcumin an. Curcumin kann im Tierversuch die Bildung von Tumoren verhindern. Curcumin senkt das Thrombose Risiko, fördert die Gallebildung und die Verdauung und wirkt als starker Radikalfänger direkt antioxidativ und krebshemmend.

Curcumin einnehmen

Als sehr starkes Antioxidantionsmittel schützt Curcumin den gesamten Organismus vor Schäden. Curcumin beziehungsweise die Gruppe der Curcuminoide ist mit einem Anteil von rund 5 Prozent in der Kurkumawurzel enthalten. Die Bioverfügbarkeit im Essen ist allerdings nicht sehr hoch. Die Aufnahme des Curcumins wird aber durch Pfeffer beziehungsweise dessen Wirkstoff Piperin sehr stark verbessert. So wird Kurkuma zu einem Superfood. Scharfes Essen beziehungsweise echte Currygerichte oder typisch indische Linsen (Dal) mit einem Teelöffel Kukuma und reichlich Pfeffer sind ein Beitrag zur Krebsprävention. Curcumin ist nämlich hitzestabil. Kochen, Dünsten oder Anbraten sind also erlaubt. Noch einfacher und höher konzentriert ist die Einnahme von Kukuma Kapseln.

Mit Kurkuma lassen sich ausser traditionellen Indischen Gerichten ganz leicht Suppen, Brotaufstriche, Dipps und Salatsaucen, Burger oder pikante Pfannkuchen zubereiten. Auch in süßen Pfannkuchen oder Gebäck kann etwas Kurkuma zugegeben werden, genauso in Smoothies. Kurkuma trägt selbst nicht sehr viel zum Aroma im Essen bei, aber es erzeugt eine stark gelbe Farbe.


Stefanie Goldscheider

Quellen
Lexikon der Lebensmittel und der Lebensmittelchemie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 4. Auflage 2005
Nutzpflanzenkunde, Thieme Stuttgart New York, 7. Auflage 2007
Krebszellen mögen keine Himbeeren, Prof. Dr. med Richard Béliveau, Dr. med. Denis Gingras, Kösel, 12. Auflage 2009.

Superfoods:

Moringa
Açai
Maca
Ginseng
Grüner Tee