Ökologische Gesundheitstipps
Aus dem Garten für die Gesundheit
Japanische Ölminze Typ "Olbas" gegen Migräne
Ein Garten bietet viele Möglichkeiten zur gesunden Ernährung: viele Arten von Beeren und Wildobst, knackfrische Salate und Gemüse zu jeder Jahreszeit und eigene Tomaten mit vollem Geschmack. Selbst Angebautes ist nicht nur aromatisch und frisch sondern immer auch ökologisch vorteilhaft, denn Transporte und Kühlketten entfallen. In erntefrischem Gemüse und Obst aus Freilandanbau sind alle Vitamine vollständig und entsprechend reichlich enthalten.
In speziell angelegten Kräutergärten werden neben Küchenkräutern auch Heil- und Gewürzpflanzen für Tees und Tinkturen, zur Wundheilung, zur Förderung von Schlaf und Verdauung sowie Aromapflanzen zur Aromatherapie angebaut. Doch auch ohne Apothekergarten oder Kräuterspirale finden sich stets geeignete Gartenecken zum Anbau von Heilpflanzen.
Im traditionellen Sinn dienen Heilpflanzen der Vorbeugung und Behandlung diverser Krankheiten, gegen die ein Kraut gewachsen ist. Ein Beispiel ist das giftige Schöllkraut (Bild links), dessen frischer Saft wie kaum eine andere Methode gegen Warzen hilft.
Auch seelische Belastungen und depressive Verstimmungen lassen sich mit Pflanzen aus unseren Gärten behandeln. Nahrungspflanzen wie Beeren, Früchte und vitalstoffreiche Gemüsearten sind keine Heilpflanzen, tragen häufig aber im gleichen Maße zur Gesundheit bei, zeigen sie doch krebshemmende, cholesterinsenkende und anti-diabetische Wirkung.
Lavendel
Der Echte Lavendel stammt aus den kargen Felsfluren und Trockenheiden am Mittelmeer, vor allem in Südwesteuropa. Er ist als Zier, Duft und Heilpflanze beliebt. Sein wissenschaftlicher Name Lavandula ist abgeleitet vom lateinischen „lavare“ = waschen und verrät, dass er für Seifen, Badeessenzen und Waschmittel aller Art verwendet wurde. Seinen Duft empfinden die meisten Menschen als weich und frisch, weswegen er auch in Duftsäckchen beliebt ist und in Wäscheschränken ausgelegt wird. Motten meiden den Geruch.
Lavendelöl hat eine beruhigende aber auch ausgleichende Wirkung und ist eines der wichtigsten Ätherischen Öle in der Aromatherapie. Lavendel ist eine anerkannte Heilpflanze mit vielen unterschiedlichen Anwendungen.
Der niedrig wachsende und stark verholzende Kleinstrauch ist am Mittelmeer winterhart, bei uns erfriert der Echte Lavendel in harten Wintern. Gärtnereien führen Sorten mit besserer Winterhärte, die im Freien überwintern können und ebenso fein duften. Lavendelblättchen und Blüten werden auch in Kräutermischungen wie Herbes de Provence beziehungsweise für Ratatouille verwendet und schmecken hervorragend in herzhaften und süßen Gebäcken.
Kamille
Kamille ist eine altbewährte Heilpflanze mit zahlreichen innerlichen und äußerlichen Anwendungen. Normalerweise kocht man aus den Kamillenblüten Tee, der krampflösend und entzündungshemmend wirkt und so die Wundheilung fördert. Er wird gegen Magengeschwüre, Halsentzündung, Menstruationsschmerzen und auch zur Beruhigung am Abend getrunken. Durch seine antibakterielle und desodorierende Wirkung dient Kamillentee auch zur Mundspülung. Mehr zu den medizinischen Anwendungen der Kamille. Übrigens sind Kamillen-Beuteltees kaum als Medizin geeignet. Den Unterschied schmeckt man bereits in der Tasse. Wirksam sind nämlich nur die Blüten und nicht Kraut und Stengel. Man gewinnt hochwertige Blüten am besten durch Ernte von Hand und schonende Trocknung. Früher konnte man die echte Kamille überall leicht finden und sammeln, da sie in Getreideäckern als Beikraut verbreitet war. Heute ist sie bei uns selten geworden. Ohnehin ist der Anbau im eigenen Garten aus hygienischen Gründen empfehlenswert. Doch so lästig gerade die Kamille als Unkraut im Getreide war, so schwer ist sie im Garten zu ziehen. Kamille ist ein Lichtkeimer. Ihre winzig kleinen Samen dürfen also nicht mit Erde zugedeckt werden. Auf offenem Boden fliegen sie sehr leicht einfach weg oder trocken bei der Keimung aus. Am besten zieht man sie deswegen zwischen anderen Pflanzen in einer bunten Mischung.
Knoblauch und Zwiebelgewächse
Knoblauch und Zwiebeln sind seit Alters her beides gewesen: Nahrungsmittel und Heilmittel. Im Alten Ägypten, China, Griechenland und Rom war Knoblauch nicht nur fester Brestandteil des Speiseplans sondern auch Teil von Rezepten gegen unterschiedliche Beschwerden und Krankheiten. Seine längst erwiesene antibakterielle Wirkung zeigt wie richtig die Menschen im Altertum lagen, als sie Knoblauch gegen Infektionskrankheiten aller Art und zur Vorbeugung vor Ansteckung verwendeten. Menschen mit hohem Blutdruck profitieren ebenfalls vom Knoblauch, denn seine Wirkstoffe senken die Blutfettwerte und die Blutgerinnung. Heute stehen zusätzlich die krebshemmenden Substanzen aus Knoblauchgewächsen im Fokus, denn eine geringere Erkrankungsrate insbesondere von Magenkrebs bei hohem Knoblauchkonsum ist durch Studien belegt.
Am effektivsten wirkt frischer Knoblauch und frische Zwiebeln, einfach so im Essen. Frisch sind Zwiebelgewächse wirksamer als zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet. Warum also nicht Lauchzwiebeln und Schnittknoblauch (Bild links) im Garten anbauen und regelmäßig gebrauchen.
von: Stefanie Goldscheider
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