Nüsse
Von Stefanie GoldscheiderNüsse & Kerne
Studentenfutter trägt der Tatsache Rechnung: Zum Denken braucht man Nüsse. Die wertvollen Inhaltsstoffe von Samen und Kernen sind Nahrung für Gehirn und Nerven. Nüsse sind aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten eine willkommene süße oder salzige Knabberei und eine hochwertige Zutat für zahlreiche Kuchen und Kekse. Nüsse sind eine hochkonzentrierte Kraftnahrung für unterwegs. Deswegen sind Nüsse auch bei Bären, Eichhörnchen, Vögeln und so ziemlich allen Tieren beliebt, die die harten Schalen irgendwie knacken können. Vielen Tieren dienen Nüsse als Wintervorrat. Für die Pflanze sind Nüsse der Keimling des neuen Lebens. Nüsse enthalten somit alle lebensnotwendigen Nährstoffe in hochdosierter Form.
Was steckt in Nüssen?
Noch immer gelten Nüsse als Kalorienbomben und Dickmacher. Übergewichtigen wird weiterhin empfohen auf das Knabbern von Nüssen zu verzichten. In der Tat enthalten Nüsse 40 bis 70 % Fett. Doch diese Fette sind wichtig, nicht nur für das berühmte Nervenkostüm und die Hirnleistung sondern auch für die allgemeine Gesundheit. Herausragend sind die essenziellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, das hochwertige Eiweiß und besonders viel Vitamin E. Paranüsse enthalten so viel Selen, dass sie als Nahrungsergänzungsmittel anstelle von Selen-Supplementen gegessen werden können.
Veganer können gar nicht genügend Nüsse essen, denn nur hier gibt's genügend Kalzium für Knochen und Zähne. Am meisten Kalzium enthalten übrigens Mandeln. Vegetarier brauchen Nüsse aber auch wegen der Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen und Zink. Auch der Eiweißgehalt mancher Nüsse ist hoch. Alle Normalköstler profitieren von den überaus gesunden Inhaltsstoffen von Nüssen wie besispielsweise der Folsäure, den B-Vitaminen und den aus Fischöl bekannten Omega-3-Fettsäuren. Walnüsse und ganz besonders Kürbiskerne enthalten sehr viel dieser für den Menschen essenziellen Fette. Nüsse sind reich an Magnesium, das über die normale Ernährung kaum ausreichend konsumiert werden kann. Darüber hinaus finden sich pharmazeutisch bedeutsame Wirkstoffe in Form der Phytosterole.
Vitamin E
Vitmanin E oder alpha-Tocopherol ist Bestandteil aller Membranen in unserem Organismus. Außerdem ist Vitamin E neben Vitamin C das wichtigste Antioxidans. Es wird Lebensmitteln zugesetzt um diese haltbar zu machen genauer gesagt um zu verhindern, dass sie ranzig werden. "Ranzig" bedeutet, dass Fette oxidiert sind und zwar durch Luft- bzw. Sauerstoffzutritt. Vitamin E verhindert diese Oxidation nicht nur in Lebensmitteln sondern auch in lebenden Körperzellen. Es schützt die Membranen der Zellen, die aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufgebaut sind, vor aggressiven Sauerstoff-Teilchen, sogenannten "freien Radikalen". Vitamin E erhält so die Funktionalität von biologischen Membranen. Vitamin E wird zusammen mit Fett im Darm aufgenommen und in Leber und Fettgewebe des Körpers gespeichert. In Nüssen, Keimen und vor allem in Pflanzenölen wie Arganöl oder Zedernussöl ist dieses lebensnotwenige Vitamin besonders reichlich enthalten. Vitamin E ist sehr empfindlich gegen Luftsauerstoff und Licht. Kaltgepresste Pflanzenöle und Nüsse sollten kühl und dunkel gelagert werden.
Antiaging für Körper und Geist dank Vitamin E
Die wichtigste Funktion von Vitamin E ist die Verhinderung der Fettoxidation und der daraus resultierenden gesundheitsschädlichen Stoffwechselprodukte. Dies kommt vielen Körpergeweben und Organen zu Gute, von den Blutgefäßen, über die Muskeln bis zur Haut und den Haaren. Vitamin E ist ein wichtiges Antiaging-Mittel und wirkt sowohl durch entsprechende Ernährung mit Nüssen und Pflanzenölen aber auch äußerlich angewendet als Hautschutz. Zudem wird eine präventive Wirkung von Viitamin E vor bestimmten Krebsarten und vor Schädigungen des Organismus durch Medikamente diskutiert. Auch die Vorbeugung vor Arteriosklerose, Grauem Star und den Spätfolgen von Diabetes durch Vitamin E hat sich bereits bestätigt. Alle Menschen mit gesundheitlichen Belastungen beispielsweise durch das Rauchen, mit körperlichen Herausforderungen im Sport aber auch mit seelischen Problemen können von einer erhöhten Vitamin E- Zufuhr profitieren.
Gesund, vielseitig und lecker
Nüsse tragen nachgewiesener Maßen zu einer besseren Herzgesundheit bei und senken das Risiko für einen Herzinfarkt. Ihr regelmäßiger Konsum senkt die Blutfettwerte (Triglyceride) und den Cholesterinspiegel des schlechten LDL-Cholesterins sowie ganz nebenbei den Body-Mass-Index. Auch für Diabetiker sind Nüsse gut geeignet, obwohl sie nährstoffreich sind, steigt der Blutzuckerspiegel kaum an. Mit Nüssen ernährt man sich vegan und vollwertig. Sie sind lactsose- und glutenfrei und wirken basisch. Nüsse gibt es geröstet und gesalzen, mit Schokoüberzug oder in Kuchenfüllungen, als hochwertiges Pflanzenöl oder Nussmus. Geschmacksvielfalt ist bei Nüssen garantiert.
Kürbiskerne
Kürbiskerne sind eine beliebte Knabberei in Südosteuropa. Die verfeinerte Form von Kürbiskernen - ohne verholzte Schale - stammt vom Steyrischen Ölkürbis aus Österreich. Kürbiskerne enthalten nur 35% Fett. Das kaltgepresste Öl und die rohköstlichen Kürbiskerne sind intensiv grün gefärbt. Kürbiskerne sind ein anerkanntes Heilmittel für Prostata und Blase. Durch den hohen Gehalt an gesundheitlich wertvollen Phytosterolen und Linolsäure sowie der seltenen Omega-3-Fettsäuren sind Kürbiskerne entzündungshemmend und cholesterinsenkend. Die Lignane in Kürbiskernen sind von pharmazeutischer Bedeutung. Die hohen Gehalte an Vitamin E, Vitamin B1 und B2, Folsäure, Magnesium, Eisen, Zink, Selen und Carotinoiden machen Kürbiskerne für jeden Speisezettel interessant. Das Mus aus Kürbiskernen eignet sich als Brotaufstrich, zum Verfeinern von Salatsaucen und Suppen oder als Dipp und ist in allen Formen sehr schmackhaft.
Mandeln
Mandeln gehören zu den begehrtesten Nüssen und sind sehr wohlschmeckend. Auch in der Kosmetik ist Mandelöl sehr gefragt. Mandeln enthalten neben gesunden Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium und Selen auch zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie Phytosterole, Phytoöstrogene und Flavonoide. Diese überaus gesunden, entzündungshemmenden und antioxidativ wirksamen Bestandteile finden sich vor allem in den Schalen der Mandeln, die im Mandelmus mitverabeitet sind. Es eignet sich als Brotaufstrich mit Honig, pur oder für die Zubereitung von Saucen, Dipps und Smoothies.
Walnüsse
Die auch in Deutschland heimische Walnuss liefert schmackhafte Nüsse, die insbesondere im Herbst und in der Weihnachtszeit frisch gegessen werden. Erntefrisch sind die Häutchen um die Nüsse noch feucht und können abgeschält werden, auch weil sie bitter schmecken. Getrocknet tragen sie zum guten Aroma bei. Walnüsse sind die beste pflanzliche Quelle für die wertvolle Alpha-Linolensäure und außerdem der beste Lieferant der krebshemmenden Ellagsäure. Ellagsäure gehört zu den Polyphenolen oder Gerbstoffen. Walnüsse sind außerdem besonders reich an Folsäure und an Selen. Wegen der geringen Haltbarkeit geknackter Walnüsse ist der Konsum von Nussmus außerhalb der Walnuss-Saison sicherlich eine gute und schmackhafte Alternative.
Selen
Selen ist ein lebensnotwendiges Spurenelemet, das in manchen Regionen der Erde zu viel, in anderen zu wenig vorkommt. Bei einer dauerhaften Steigerung oder Verminderung der Seleneinnahme um den Faktor 3 bis 10 beginnen Selenmangel beziehungsweise Selenvergiftung. Beides ist gefährlich und kann zum Tod führen. Weil pflanzliche genauso wie tierische Nahrungsmittel je nach Herkunftsregion unterschiedlich viel Selen enthalten, sind verlässliche Inhaltsangaben schwierig. Weizen von selenhaltigen Böden kann soviel Selen enthalten, dass er mit anderem Weizen verschnitten werden muss um verzehrsfähig zu sein. Weizen aus Deutschland hingegen reicht nicht zur Deckung des Selenbedarfs aus. Deutschland ist Selen-Mangelgebiet. Chronischer Selenmangel führt zu einer Zunahme von Herzerkrankungen und von Krebserkrankungen. Das Spurenelement Selen erfüllt bedeutende Funktionen im Körper. Es ist Bestandteil von Geweben und Organen wie Leber, Niere, Milz und Herz, Gehirn, Muskeln und Hoden. Die wichtigsten bekannten Aufgaben von Selen liegen bei der DNA-Biosynthese und der Synthese bestimmter Enzyme, im Immunsystem, im Hormonsystem der Schilddrüse und im Zusammenspiel mit den starken Antioxidanzien Vitamin E und Vitamin C. Die zuverlässigste natürliche Selenquelle sind Paranüsse. Pilze, Fisch, Innereien, Hülsenfrüchte und Naturreis sowie Hefe und Spirulina enthalten ebenfalls viel Selen.
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